This post is also available on: English
Knuspriger Blätterteig und zarte Vanille-Puddingcreme – eine himmlisch köstliche Kombination, aus der die russische Napoleon Torte besteht. Sie schmeckt cremig, luftig, nicht zu süß und ist sehr aromatisch.
Nicht ohne Grund gehört der Napoleon Kuchen zu einer der beleibtesten russischen Torten – und das schon seit Ewigkeit. Hier zeige ich dir, wie du die klassische Torte Napoleon selber machst. Ein ausführliches Rezept für die russische Napoleon Torte mit genauen Mengenangaben und einer Schritt-für-Schritt-Anleitung findest du hier ganz unten.
Napoleon Torte: nicht nur in Russland sehr beliebt
Der Napoleon Kuchen war sehr beliebt in der Sowjetunion und gehört immer noch zu einer der bekanntesten Torten in Russland. Für Viele, die in der Sowjetzeit aufgewachsen sind, ist die Napoleon Torte der „Geschmack ihrer Kindheit“. Vor allem auf dem Weihnachtstisch darf sie in Russland nicht fehlen.
Woher das Rezept für den Kuchen ursprünglich stammt, ist nicht so klar. Es gibt einige Geschichten dazu. Während in Russland vor allem die Napoleon Torte und Törtchen mit Vanille-Puddingcreme oder mit Buttercreme sehr verbreitet sind, gibt es ähnliche Torten mit Blätterteig auch in anderen Ländern.
In Frankreich und Italien heißt der Kuchen zum Beispiel Mille-Feuilles. Er wird zwar genauso mit Blätterteig zubereitet, unterscheidet sich aber von der russischen Variante in der Creme, die hauptsächlich aus Marmelade oder Sahne besteht.
Aufwand für die Zubereitung lohnt sich
Neben der Honigtorte Medovik zählt der Napoleon Kuchen zu einer der leckersten russischen Torten. Wenn du ihn einmal probiert hast, wirst du von ihm garantiert genauso begeistert sein.
Der Aufwand für die Zubereitung der Napoleon Torte lohnt sich also auf jeden Fall. Das Rezept dafür ist auch gar nicht so schwer. Nur ausreichend Zeit soll man für das Selbermachen der Torte einplanen. Denn für das Ausrollen und Backen der vielen Tortenböden braucht man etwas Geduld.
Napoleon Torte servieren und aufbewahren
Am besten schmeckt die russische Torte Napoleon erst am nächsten Tag. Bereite sie also einen Tag vor dem Servieren zu. Willst du die Torte am selben Tag reichen, an dem du sie gemacht hast, dann lass sie nach der Zubereitung mindestens 6 Stunden im Kühlschrank stehen. In der Zeit können sich alle Zutaten geschmacklich gut verbinden.
Der russische Napoleon Kuchen ist ideal zum Nachtisch am Wochenende oder unter der Woche, zum Beispiel mit Kaffee und Tee. In Russland serviert man ihn gerne auf verschiedenen Festlichkeiten. Kein Wunder, denn die Schichttorte schmeckt nicht nur sehr lecker, sondern ist ein Hingucker auf dem Esstisch.
Vor allem an Weihnachten ist sie ein Muss. Du kannst die Napoleon Torte auch zum Geburtstag, Muttertag oder zu Ostern reichen.
Bewahre die Napoleon Torte im Kühlschrank auf. Du kannst sie über etwa 5 Tage genießen. In den Tagen schmeckt sie genauso lecker wie am nächsten Tag nach der Zubereitung – oder sogar noch besser.
Die Torte Napoleon ist
- zart,
- cremig,
- knusprig,
- luftig,
- nicht zu süß,
- himmlisch köstlich,
- sehr aromatisch,
- mit selbstgemachtem Blätterteig,
- mit Vanille-Puddingcreme,
- mit vielen dünnen Schichten,
- in den nächsten Tagen noch leckerer,
- ein Hingucker auf dem Esstisch,
- aus gewöhnlichen Zutaten selber zu machen,
- ideal zum Nachtisch unter der Woche oder für eine Party,
- perfekt zu Weihnachten oder Ostern,
- ca. Ø 24 cm groß,
- ein Klassiker der russischen Küche.
Napoleon Kuchen: mit diesen Tipps und Tricks gelingt er dir perfekt
- Wichtig ist, dass Butter für den Napoleon Teig kalt ist, damit der Teig am Ende blättrig wird. Du kannst sie etwa 20 – 30 Minuten vorher ins Gefrierfach legen. Auch Wasser und Ei für den Teig müssen kalt sein.
- Um Butter in Mehl fein zu hacken, kannst du sie einfach grob reiben. Wälze die Butter dabei immer wieder im Mehl und rühre das Mehl mit der bereits geriebenen Butter regelmäßig um. Dann schmilzt sie nicht so schnell. Zum Vermischen der Butter mit dem Mehl verwende statt deine Hände einen Teigschaber**. Wenn du es mit den Händen machst, schmilzt die Butter, und der Teig wird am Ende weniger blättrig.
- Statt Butter geht auch Margarine. Nimm am besten Bio-Margarine, zum Beispiel Alsan-Bio**.
- Wenn dein Teig beim Kneten zu trocken ist, füge noch etwas kaltes Wasser hinzu. Ist der Teig zu klebrig, dann gib etwas Mehl dazu.
- Knete den Teig auf keinen Fall zu lange. Es reicht vollkommen aus, wenn du ihn schnell zu einer grob homogenen Masse verarbeitest. Dann schmecken die Tortenböden am Ende richtig blättrig.
- Lass den Teig unbedingt 1,5 – 2 Stunden im Kühlschrank liegen.
- Während der Teig abkühlt, kannst du die Puddingmasse für die Creme kochen und auskühlen lassen.
- Hol jedes Teigstück einzeln aus dem Kühlschrank direkt vor dem Ausrollen raus und lass die restlichen im Kühlschrank liegen, solange du mit einem arbeitest, damit sie kalt bleiben.
- Am besten gelingt dir das Ausschneiden von runden Tortenböden, wenn du jedes Teigstück zuerst zu einem groben Kreis ausrollst, der im Diameter etwas größer als 24 cm ist, danach einen etwa Ø 24 cm großen Teller oder Boden einer Backspringform darauf legst und rund um den Teller bzw. den Backspringform-Boden mit einem scharfen Messer einen Kreis ausschneidest. Die Teigreste, die dabei entstehen, nutzt du dann für die Bröseln.
- Solange der erste Tortenboden backt, rolle den zweiten aus, backe ihn gleich nach dem ersten und rolle währenddessen den dritten Tortenboden aus, usw.. Lass sowohl den Teig als auch die ausgerollten, nicht gebackenen Tortenböden auf keinen Fall zu lange bei Zimmertemperatur liegen. Damit der Teig nach dem Backen blättrig wird, darf die Butter im Teig vor dem Backen nicht schmelzen.
- Ich hatte 9 ca. Ø 24 cm große Tortenböden aus dem Teig ausgerollt und gebacken. Du kannst natürlich mehr oder weniger und entsprechend kleinere bzw. größere Tortenböden ausrollen.
- Das Durchstechen von jedem Tortenboden vor dem Backen mit einer Gabel sorgt dafür, dass beim Backen keine großen Blasen auf den Tortenböden entstehen.
- Nimm die heißen Tortenböden direkt nach dem Backen vorsichtig vom Backblech, da sie sehr brüchig sind.
- Statt Mehl kannst du Speisestärke für die Creme nehmen.
- Wichtig ist, dass die Eier-Mehl-Masse für die Tortencreme keine Klümpchen enthält, wenn du sie zur heißen Milch gibst. Rühre sie also vorher gründlich um, zum Beispiel mit einem Schneebesen**.
- Gib die Eier-Mehl-Masse sehr langsam, in einem dünnen Strahl und unbedingt unter ständigem Rühren zur heißen Milch.
- Koche die Creme in einem Kochtopf aus Edelstahl mit dickem Boden**, damit sie nicht anbrennt.
- Rühre die Puddingmasse für die Creme beim Kochen gründlich, sonst können sich Klümpchen bilden.
- Vanille wird der Puddingmasse erst nach dem Kochen hinzugefügt, damit das Aroma erhalten bleibt.
- Als Vanille kannst du zum Beispiel Vanillezucker, Vanillepulver**, Vanilleextrakt** oder Vanilleschotte** ausgekratzt verwenden.
- Die Puddingmasse für die Creme sollst du beim Abkühlen gelegentlich rühren, damit keinen Film an der Oberfläche entsteht.
- Sowohl die Puddingmasse als auch die Butter für die Creme müssen zimmerwarm sein, wenn du sie zusammen verrührst, damit sie sich gut zu einer homogenen Creme verbinden können.
- Die Puddingmasse und die Butter für die Creme müssen zusammen nur verrührt (solange, bis eine homogene Masse entstanden ist) und nicht aufgeschlagen werden.
- Bewahre den Napoleon Kuchen einfach auf einem flachen Teller oder einem großen Schneidebrett im Kühlschrank auf. Sie ist etwa 5 Tage haltbar.
- Am nächsten Tag schmeckt die Napoleon Torte noch besser.
- Probiere statt Backpapier wiederverwendbare Dauerbackfolie**, die sogar in der Spülmaschine gereinigt werden kann.
Verschiedene Variationen der klassischen Napoleon Torte
Neben der klassischen Variante gibt es weitere verschiedene Rezepte für den russischen Napoleon Kuchen. Vielleicht hast du schon meine Napoleon Torte mit Quark nachgemacht. Die Creme für diese Torte wird zusätzlich mit Frischkäse und der Teig mit Quark zubereitet.
Ein Napoleon Kuchen, der mit Nüssen und Karamell verfeinert ist, klingt es nicht köstlich?! Genau das ist der Fall bei der Grand Napoleon Torte.
Du willst den russischen Napoleon Kuchen zubereiten, hast aber nur wenig Zeit dafür? Dann ist die Napoleon Torte „für Faule“ genau das Richtige für dich!
Etwas ähnlich zum Napoleon Kuchen ist die Torte „Stöpka-Raströpka“, die sich von der klassischen Variante vor allem dadurch unterscheidet, dass sie mit Marmelade zubereitet wird.
Video für das Napoleon Kuchen Rezept
Auf meinem Youtube-Kanal findest du übrigens ein kurzes Video für den russischen Napoleon Kuchen. Da kannst du dir genau anschauen, wie du sie selber machst, unter anderem wie du den Teig zubereitest, und was für eine Konsistenz die Creme haben soll. Wenn du keine Videos mehr von mir verpassen willst, abonniere gerne meinen Kanal.
Hast du die russische Napoleon Torte nach diesem Rezept zubereitet? Ich freue mich auf dein Ergebnis, deine Sternen-Bewertung und deinen Kommentar weiter unten, wie dir der Napoleon Kuchen gelungen und geschmeckt hat.
Nicht genug von leckeren russischen Torten? Probiere auch:
- Russische Torte “Milchmädchen” – Rezept mit Frischkäse-Sahne-Creme
- Russische Biskuittorte mit Buttercreme – am meisten verbreitete Torte aus der Sowjetzeit”
- Russische Trüffeltorte – aus der Sammlung der sowjetischen Torten
- Torte “Podarotschnyj” – Rezept für leckere russische “Geschenktorte” mit Erdnüssen
- Torte “Prag” – leckeres Rezept für beliebten Klassiker der russischen Küche
Napoleon Torte / russischer Napoleon Kuchen
Zutaten
für den Teig
- 250 g Butter (kalt)
- 1 Ei (kalt)
- 200 ml kaltes Wasser
- ca. 520 g Mehl
- 10 g Backpulver
- 1 Prise Salz
- Mehl für die Arbeitsfläche
für die Creme
- 1 l Milch
- 170 g Butter (zimmerwarm)
- 300 g Zucker
- 4 Eier
- 60 g Mehl
- Vanille
Anleitungen
Zubereitung des Teiges
- Vermische Mehl mit Backpulver und Salz. Gib kalte Butter dazu und hacke es fein.
- Gib Ei und kaltes Wasser dazu und knete es zügig zu einem weichen, nur grob homogenen Teig. (Beachte dafür die Tipps und Tricks oben im Beitrag.)
- Teile den Teig in 9 gleich große Stücke, verteile sie auf einem Teller oder einem Schneidebrett, decke sie zu und stelle sie 1,5 - 2 Stunden kalt.
- Rolle danach jedes Teigstück dünn auf einem mit Backpapier ausgelegten und etwas mit Mehl bestäubten Blatt Backpapier aus und schneide aus jedem ausgerollten Teigfladen jeweils einen ca. Ø 24 cm großen Kreis aus. Solange du mit einem Teigstück arbeitest, lass die anderen im Kühlschrank liegen. (Beachte dafür die Tipps und Tricks oben im Beitrag.)
- Steche jeden Teigkreis mehrmals mit einer Gabel durch und backe die Teigkreise einzeln nacheinander auf dem gleichen Blatt Backpapier, auf dem sie ausgerollt wurden, auf einem Backblech im vorgeheizten Backofen bei 210 °C jeweils ca. 5 - 7 Minuten, bis sie eine hell goldbraune Farbe bekommen. Lass die Tortenböden anschließend auskühlen.
- Rolle alle Teigreste, die beim Ausschneiden der Kreise entstanden sind, dünn zu einem Teigfladen aus, backe ihn genauso wie die Tortenböden, lass ihn auskühlen und zerbrösele ihn.
Zubereitung der Creme
- Verrühre Eier und Mehl zu einer homogenen Masse ohne Klümpchen.
- Gib Milch und Zucker in einen Kochtopf mit dickem Boden, stelle ihn auf den Herd und erhitze es unter Rühren, bis der Zucker geschmolzen und die Milch kurz vor dem Kochen sind.
- Nimm den Kochtopf mit der heißen Milch vom Herd und gib sofort die Eier-Mehl-Masse in einem dünnen Strahl unter ständigem Rühren dazu.
- Stelle den Kochtopf wieder auf den Herd, koche die Masse unter ständigem Rühren bei mittlerer Hitze auf und köchele sie danach unter Rühren 1 - 2 Minuten, bis sie eine puddingähnliche Konsistenz bekommt. Nimm die Puddingmasse vom Herd und lass sie unter gelegentlichem Rühren auf Zimmertemperatur auskühlen.
- Gib Vanille und in Stücke geschnittene weiche Butter zur Puddingmasse und verrühre es zu einer homogenen Creme.
Zubereitung der Napoleon Torte
- Bestreiche jeden Tortenböden mit der Creme und stapele die Tortenböden aufeinander.
- Bestreiche die Torte am Rand mit der übrig gebliebenen Creme und bestreue sie oben und am Rand mit den Bröseln. Stelle den Napoleon Kuchen etwa 8 Stunden oder über Nacht kalt.
Notizen
- Wichtig ist, dass Butter für den Napoleon Teig kalt ist, damit der Teig am Ende blättrig wird. Auch Wasser und Ei für den Teig müssen kalt sein.
- Wenn der Teig beim Kneten zu trocken ist, noch etwas kaltes Wasser hinzufügen. Ist der Teig zu klebrig, dann etwas Mehl dazugeben.
- Den Teig auf keinen Fall zu lange kneten. Es reicht vollkommen aus, ihn schnell zu einer grob homogenen Masse zu verarbeiten. Dann schmecken die Tortenböden am Ende richtig blättrig.
- Jedes Teigstück einzeln aus dem Kühlschrank direkt vor dem Ausrollen rausholen und die restlichen im Kühlschrank liegen lassen, solange mit einem gearbeitet wird.
- Solange der erste Tortenboden backt, den zweiten ausrollen, ihn gleich nach dem ersten backen und währenddessen den dritten Tortenboden ausrollen, usw.. Sowohl den Teig als auch die ausgerollten, nicht gebackenen Tortenböden auf keinen Fall zu lange bei Zimmertemperatur liegen lassen. Damit der Teig nach dem Backen blättrig wird, darf die Butter im Teig vor dem Backen nicht schmelzen.
- Statt Mehl geht Speisestärke für die Creme.
- Die Eier-Mehl-Masse für die Tortencreme darf keine Klümpchen enthalten, wenn man sie zur heißen Milch gibt.
- Die Eier-Mehl-Masse sehr langsam, in einem dünnen Strahl und unbedingt unter ständigem Rühren zur heißen Milch geben.
- Die Puddingmasse für die Creme beim Kochen gründlich rühren, sonst können sich Klümpchen bilden.
- Sowohl die Puddingmasse als auch die Butter für die Creme müssen zimmerwarm sein, wenn sie zusammen verrührt werden, damit sie sich gut zu einer homogenen Creme verbinden können.
- Beachte die ausführlichen Tipps und Tricks zum Selbermachen der russischen Napoleon Torte oben im Beitrag.