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Fluffiger Hefeteig und saftige Tworog-Füllung – die süßen Watruschki sind ein himmlischer Genuss für sich. Vor allem direkt nach dem Backen gehören sie zu einer aromatischen Verführung, der garantiert keiner widerstehen kann. Luftig, weich, cremig – einfach köstlich sind die russischen Quarkbrötchen. Hier zeige ich dir, wie du sie selber backen kannst. Ein ausführliches klassisches Watruschki Rezept mit genauen Mengenangaben und einer Schritt-für-Schritt-Anleitung findest du hier ganz unten.
Was sind Watruschki?
Watruschki (Singular Watruschka) sind ein in Russland sehr beliebtes süßes Gebäck aus Hefeteig und Tworog-Füllung. In Deutschland werden sie oft als russische Quarkbrötchen oder Quarktaschen bezeichnet. Watruschki haben die Form von runden Küchlein mit der in der Mitte sichtbaren Füllung und sehen wie die Sonne aus.
Warum das Gebäck „Watruschka“ genannt wurde, ist nicht eindeutig klar. Es gib mehrere Vermutungen, die den Namen erklären. Nach einer davon wurde das Wort „Watruschka“ vom Wort „Tworog“ abgeleitet. Schließlich sind die süßen Brötchen ja mit dem russischen Hüttenkäse Tworog gefüllt. Das Wort „Watruschka“ könnte aber auch vom Wort „Wotrucha“ stammen, was „Füllung“ bedeutet. Der Name des Gebäcks könnte also davon kommen, dass es mit viel Füllung zubereitet wird. Eine weitere Annahme deutet daraufhin, dass „Watruschka“ vom slawischen Wort „Watra“ kommt, was auf Deutsch übersetzt „Feuer“ oder „Feuerstelle“ heißt. Und tatsächlich sehen die russischen Quarkbrötchen ein bisschen wie eine Feuerstelle aus.
Die Tworog-Füllung verfeinern und Alternativen dafür
Die beliebteste Füllung für Watruschki ist die Tworog-Füllung, die noch Schmand, Ei, Zucker enthält und mit Vanille verfeinert ist. Zusätzlich kannst du die Tworog-Füllung unter anderem mit
- Rosinen**,
- kandierten Zitrusschalen,
- gehackten Nüssen
ergänzen, indem du etwas davon der Tworog-Füllung beimischst.
Neben den klassischen Watruschki mit Tworog gibt es Watruschki mit anderen Füllungen, zum Beispiel mit Marmelade, Früchten, Schmand oder auch herzhaft gefüllt mit Käse, pürierten Kartoffeln. Außerdem kann man Watruschki mit etwas ausgefalleneren Füllungen zubereiten, wie zum Beispiel die Watruschki mit Zitronencreme. Vielleicht hast du sie ja schon probiert.
Watruschki formen
Hier zeige ich dir zwei Möglichkeiten, die russischen Quarkbrötchen aus dem Hefeteig zu formen. Für die erste Methode brauchst du nur deine Finger. So gehst du dabei vor:
- den Hefeteig in Stücke teilen,
- die Teigstücke zu Kugeln formen,
- die Kugeln zu Kreisen ausrollen und aufgehen lassen,
- in den aufgegangenen Teigkreisen Mulden machen, indem man mit den Fingern den Teig andrückt und dabei einen Rand stehen lässt.
Für die zweite Variante wird ein Gegenstand mit einem runden, flachen Boden benötigt. Am besten eignet sich dafür ein Trinkglas. So wird es gemacht:
- den Hefeteig in Stücke teilen,
- die Teigstücke zu Kugeln formen und aufgehen lassen,
- in den aufgegangenen Teigkugeln Mulden machen, indem man mit dem Boden vom Trinkglas mittig den Teig andrückt und dabei einen Rand stehen lässt.
Nach der ersten Methode dauert das Formen zwar etwas länger, dafür kannst du aber größere Mulden machen und mehr Füllung reintun. Damit bekommst du die süßen Brötchen mit viel Füllung. Nach der zweiten Methode wurden Watruschki früher in den sowjetischen Bäckereien immer geformt. Ich hatte die erste Variante verwendet. Du kannst deine Watruschki aber so machen, wie es dir lieber ist.
Tworog, Quark oder Hüttenkäse?
Wenn du Watruschki backen willst, die wie das Original schmecken, solltest du sie mit Tworog füllen. Denn sowohl vom Geschmack als auch von der Konsistenz her unterscheidet sich Tworog vom Speisequark oder Hüttenkäse. Tworog kannst du in jedem russischen Laden kaufen. Inzwischen bieten ihn auch viele deutsche Supermärkte an. Außerdem kannst du Tworog selber machen. Der selbstgemachte Tworog schmeckt natürlich am besten und ist ideal zum Füllen der Watruschki geeignet.
Alternativ kannst du auch Quark oder Hüttenkäse für die Watruschki-Füllung nehmen. Wenn du Quark verwendest, kannst du weniger Schmand der Füllung hinzufügen oder ihn komplett weglassen, denn die Füllung ist dann so schon cremig genug. Wenn du Hüttenkäse für die Watruschki-Füllung kaufst, achte darauf, dass er nicht zu salzig ist, wenn du die russischen Quarkbrötchen süß backen willst. Außerdem kannst du die überschüssige Flüssigkeit vom Hüttenkäse durch einen Passiertuch** abfließen lassen.
Watruschki servieren und aufbewahren
Die russischen Quarkbrötchen kannst du vielseitig servieren. Sie passen unter anderem zum Frühstück perfekt. Auch mit einer Tasse Kaffee oder Tee zum Nachtisch nach dem Essen sind sie lecker. Als Snack zwischendurch kannst du die Watruschki genauso genießen. Außerdem sind sie zum Mitnehmen für unterwegs ideal.
Am besten schmecken die Watruschki noch warm, direkt nach dem Backen. Lass sie zuerst nur etwas abkühlen, damit du dich nicht verbrennst. Die russischen Quarktaschen sind aber auch in den nächsten Tagen kalt noch köstlich. Bewahre sie in einem luftdicht verschließbaren Behälter, zum Beispiel in einer Tupperdose**, im Kühlschrank auf, damit sie fluffig und weich bleiben. Du kannst sie über etwa 3 Tage lagern.
Diese klassischen Watruschki sind
- fluffig,
- saftig,
- weich,
- cremig,
- nicht zu süß,
- aromatisch,
- himmlisch lecker,
- mit Tworog-Füllung,
- auch mit anderen Füllungen möglich,
- ideal zum Frühstück, Nachtisch mit Kaffee, Tee, als Snack zwischendurch, zum Mitnehmen,
- warm und kalt lecker,
- ein süßer Hingucker in Form von kleiner Sonne auf dem Esstisch,
- einfach aus gewöhnlichen Zutaten zu backen.
Watruschki Rezept
Das Watruschki Rezept ist gar nicht schwer. Die Quarkbrötchen gelingen dir bestimmt auch dann, wenn du keine großen Backkünste besitzt. Allerdings solltest du ausreichend Zeit fürs Backen einplanen, denn der Hefeteig duldet keine Eile. Hier kannst du dir eine grobe Vorstellung bilden, wie die Zubereitung der Watruschki abläuft, und was du dafür brauchst. Die genauen Mengenangaben und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, nach der du die klassischen Watruschki backen kannst, findest du wie immer hier weiter unten im Kasten-Rezept.
Für den Hefeteig brauchst du lauwarme Milch, zimmerwarme Eier, Zucker, geschmolzene und abgekühlte Butter, Mehl, Hefe, Pflanzenöl, etwas Salz und Vanille. Für die Füllung benötigst du nur Tworog, Schmand, Ei, Zucker und Vanille. Zuerst bereitest du den Vorteig aus Milch, Hefe, etwas Zucker und etwas Mehl vor und lässt ihn kurz gehen. Danach verrührst du die restlichen Zutaten für den Teig, außer Mehl, zusammen und gibst die Mischung zum Vorteig. Anschließend fügst du noch das restliche Mehl nach und nach hinzu und knetest alles zu einem weichen Teig. Der Teig muss dann eine Weile aufgehen. Danach formst du runde Fladen daraus und lässt sie wieder aufgehen. In der Zwischenzeit kannst du die Füllung zubereiten. Dafür zerdrückst du Tworog zusammen mit Zucker, Schmand, Ei und Vanille mit einer Gabel. Nun machst du in den Teigfladen Mulden und füllst sie mit der Tworog-Füllung. Jetzt kommen die Brötchen zum Backen in den Ofen. Und fertig sind sie!
Die russischen süßen Quarkbrötchen backen: Tipps und Tricks
- Statt Frischhefe kannst du Trockenhefe** verwenden. Für das Rezept hier unten brauchst du dann 8 g davon.
- Milch für den Hefeteig muss lauwarm, Eier müssen zimmerwarm sein.
- Verwende keine heiße geschmolzene Butter für den Teig, sondern lass sie zuerst abkühlen.
- Damit der Teig die richtige Konsistenz bekommt, füge die letzte Portion Mehl nach und nach hinzu. Dabei kann die im Rezept angegebene Mehlmenge abweichen. Der Teig muss weich und etwas klebrig sein. Er darf nicht zu fest werden.
- Es ist wichtig den Hefeteig 8 – 10 Minuten durchzukneten, damit er nach dem Backen weich und fluffig schmeckt.
- Lass den Hefeteig unbedingt an einem warmen Ort aufgehen. Dafür kannst du die Rührschüssel mit dem Teig auf die zweite Schiene von unten in den Backofen hinstellen (den Ofen nicht einschalten) und auf den Boden des Backofens eine kleine Schüssel mit heißem Wasser schieben (die Tür vom Backofen danach geschlossen halten). So schaffst du ein ideales Klima für den Hefeteig – mit ausreichend Wärme und Feuchtigkeit.
- Statt mit den Fingern kannst du mit einem Trinkglas Vertiefungen im Hefeteig machen, wenn du Watruschki formst. Siehe dafür meine Notizen hier oben.
- Statt Tworog kannst du für die Watruschki-Füllung Quark oder Hüttenkäse nehmen. Beachte dafür meine Hinweise hier oben.
- Die Zuckermenge für die Füllung kannst du nach Geschmack anpassen.
Video für das Watruschki Rezept
Auf meinem Youtube-Kanal findest du übrigens ein kurzes Video für die russischen Watruschki. Da kannst du dir genau anschauen, wie du sie selber backst. Wenn du keine Videos mehr von mir verpassen willst, abonniere gerne meinen Kanal.
Hast du Watruschki nach diesem Rezept gebacken? Ich freue mich auf dein Ergebnis, deine Sternen-Bewertung und deinen Kommentar hier weiter unten, wie dir die russischen süßen Quarkbrötchen gelungen und geschmeckt haben.
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Watruschki
Zutaten
für den Teig
- 125 ml Milch (lauwarm)
- 1 Ei und Eiweiß von 1 Ei (zimmerwarm)
- 60 g Zucker
- 25 g Butter (geschmolzen und abgekühlt)
- ca. 400 g Mehl
- 25 g Frischhefe
- 1 EL Pflanzenöl (geschmacksneutral)
- 1/3 TL Salz
- Vanille
- Pflanzenöl zum Einfetten der Hände
für die Füllung
- 300 g Tworog
- 60 g Schmand
- 50 g Zucker
- 1 Ei
- Vanille
zum Bestreichen
- Eigelb von 1 Ei (zimmerwarm)
- 1 EL Milch (zimmerwarm)
Anleitungen
Zubereitung des Teiges
- Löse 1 EL Zucker (aus der angegebenen Gesamtmenge) und Frischhefe in lauwarmer Milch auf.
- Gib 120 g Mehl dazu, rühre es um, decke es mit einem Handtuch zu und lass den Vorteig an einem warmen Ort 20 Minuten gehen.
- Verrühre geschmolzene und abgekühlte Butter, den restlichen Zucker, Ei und Eiweiß, Vanille und Salz, gib es zum Vorteig und verrühre es zu einer homogenen Masse.
- Gib portionsweise nach und nach die restlichen ca. 280 g Mehl dazu und und knete es zu einem weichen, etwas klebrigen Teig.
- Knete Pflanzenöl in den Teig ein und knete den Teig anschließend ca. 10 Minuten durch.
- Fette die Hände mit Pflanzenöl ein, forme den Teig zu einer Kugel, fette die Rührschüssel auch mit Pflanzenöl ein, lege die Teigkugel zurück in die Schüssel, decke sie mit einem Handtuch zu und lass den Teig an einem warmen Ort 30 Minuten gehen. Knete ihn danach kurz durch und lass ihn weitere 30 Minuten gehen.
- Teile den Teig in 12 gleich große Stücke, forme jedes Stück zu einer Kugel und rolle jede Kugel ca. 0,5 cm dick zu einem Kreis aus. Verteile die Teigkreise auf zwei mit Backpapier ausgelegte Backbleche (auf jedem Backblech 6 Kreise), lass dabei ausreichend Abstand zwischen ihnen und lass sie an einem warmen Ort 30 Minuten gehen.
Zubereitung der Füllung
- Gib Tworog, Schmand, Zucker, Ei und Vanille in eine Rührschüssel und zerdrücke es mit einer Gabel zu einer homogenen Masse.
Zubereitung der Watruschki
- Nimm zuerst ein Backblech mit den Teigkreisen und mach in jedem Teigkreis vorsichtig eine Mulde, in dem du den Teig mit den Fingern andrückst und dabei einen ca. 1,5 - 2 cm breiten Rand stehen lässt.
- Verrühre Eigelb mit 1 EL Milch und bestreiche den Rand bei jedem Teigstück damit.
- Gib in jede Mulde ca. 1 EL Tworog-Füllung und backe die Watruschki im vorgeheizten Backofen bei 180 °C Ober- und Unterhitze ca. 20 Minuten.
- Solange die Watruschki auf dem ersten Backblech gebacken werden, forme und fülle die Brötchen auf dem zweiten Backblech und backe sie anschließend genauso wie die auf dem ersten Backblech.
Notizen
- Statt Frischhefe gehen auch Trockenhefe. Für das Rezept braucht man dann 8 g davon.
- Damit der Teig die richtige Konsistenz bekommt, die letzte Portion Mehl nach und nach hinzufügen. Dabei kann die angegebene Mehlmenge abweichen. Der Teig muss weich und etwas klebrig sein. Er darf nicht zu fest werden.
- Statt mit den Fingern kann man mit einem Trinkglas Vertiefungen im Hefeteig beim Formen der Watruschki machen.
- Statt Tworog geht Quark oder Hüttenkäse für die Watruschki-Füllung.
- Die Zuckermenge für die Füllung kann man nach Geschmack anpassen.
- Beachte die ausführlichen Tipps und Tricks zum Backen der Watruschki oben im Beitrag.